Morro Jable auf Fuerteventura

Morro Jable ist eine Ortschaft auf den Kanaren. Innerhalb dieser zu Spanien gehörenden Inselgruppe befindet sie sich auf der Insel Fuerteventura. An der äußersten Südküste befindet sich Morro Jable und liegt somit auf der Halbinsel Jandía. Verwaltungsmäßig gehört der Ort zur Gemeinde Pájara. Im Vergleich zu anderen Ortsteilen ist er mit einer Einwohnerzahl von 7.841 (Stand: 2011) der Größte.

Geschichte von Morro Jable

Traditionell ist Morro Jable ein Fischerdorf und im Vergleich zu anderen Ortschaften auf Fuerteventura noch relativ jung. Während diese häufig bereits im 15. Jahrhundert, als Europäer die Kanarischen Inseln eroberten, entstanden, wurde Morro Jable erst 1899 gegründet. Bis in die 1970er-Jahre hinein galt das Dorf noch als relativ abgeschieden. Wesentlichste Wirtschaftszweige waren Fischerei, Landwirtschaft, Viehzucht, Kalkbrennerei und Salzgewinnung. Mit dem Bau einer Straße, welche nach Morro Jable führt, wurde dann jedoch der Weg der Entwicklung zum Tourismusstandort geebnet. In der Folgezeit baute man zahlreiche Hotels und Einkaufszentren. Nach und nach entwickelte sich der Tourismus zum bedeutsamsten Wirtschaftsfaktor der Ortschaft.
Aber auch zu einer Zeit, in der die Region noch als wenig erschlossen galt, konkret im Winter 1972/1973, verbrachten Willy Brandt, damals deutscher Bundeskanzler und der Bundesaußenminister Walter Scheel ihren Urlaub dort. Wie abgeschieden Morro Jable Anfang der 1970er-Jahre noch war, lässt sich auch daran erkennen, dass der Ort noch über keinerlei Telefonanschluss verfügte. Aus diesem Grund mussten die beiden Regierungsmitglieder per Funk mit der deutschen Hauptstadt kommunizieren. Zu Ehren des Bundeskanzlers und als Erinnerung an die Zeit, welche er in Morro Jable verbrachte, gibt es seit 2017 an der Strandpromenade eine Bronzestatue, welche Willy Brandt am örtlichen Strand sitzend darstellt. Als Vorlage für jenes Denkmal diente ein Foto des Journalisten Robert Lebeck.

Jandia
Strand bei Morro Jable auf der Halbinsel Jandia, Fuerteventura

Hauptstraße von Morro Jable ist die FV-2. Dort befinden sich viele Einkaufszentren und Hotels. Nordwärts führt sie zur Hauptstadt der Insel Puerto del Rosario und zum Flughafen Fuerteventura. Überdies existieren noch mehrere unbefestigte Straßen, so auch eine zu dem nordwestlich gelegenen Dorf Cofete, in dessen Nähe sich die bis heute sagenumwobene Villa Winter befindet. Außerdem verfügt die Ortschaft über verschiedene Buslinien, welche sie mit der zu ihr gehörenden Hotelsiedlung Solana Matorral, dem Nachbarort Costa Calma und der Hauptstadt Puerto del Rosario verbinden. Von dem lokalen Hafen fährt zudem einmal täglich eine Autofähre nach Las Palmas auf der Insel Gran Canaria, welche ebenfalls Teil der Kanaren ist.

Sehenswürdigkeit in Morro Jable

Eine Sehenswürdigkeit ist der Hafen von Morro Jable. Dieser verfügt über 290 Liegeplätze. Mit fünf Metern Tiefgang ist er für Boote bis zu einer Länge von 35 Metern geeignet.
Neben dem Ort erstreckt sich der 4.325 Meter lange Sandstrand. Dessen Breite beträgt rund 60 Meter und der Sand ist von goldgelber Farbe.
Im Norden von Morro Jable befindet sich der Pico de la Zarza, welcher mit je nach Quelle 807 oder 812 Metern der höchste Berg von Fuerteventura ist. Von Solana Matorral führt der Wanderweg PR FV 54 auf den Berg. Den Gipfel erreicht man nach einer Strecke von rund 7,5 Kilometern. Vom Pico de la Zarza hat man unter anderem einen sehr guten Blick auf das Dorf Cofete und die nahe gelegene Villa Winter.
Jenes Anwesen ist nach dem deutschen Ingenieur Gustav Winter benannt, welcher die Villa 1936 errichten ließ. Aufgrund seiner geschäftlichen Aktivitäten stieg er zu einem bedeutenden Mann in der Region auf. Winter war maßgeblich sowohl in Landwirtschaft und Viehzucht, als auch in das spätere Aufkommen der Tourismusindustrie involviert. Bis heute ranken sich zahlreiche Mythen um die Villa Winter. Manche besagen, das Anwesen wäre ein geheimer U-Boot-Hafen für den zweiten Weltkrieg gewesen, andere sehen es als vorrübergehendes Refugium führender Nationalsozialisten auf deren Flucht nach Südamerika.

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