Betancuria auf Fuerteventura

Betancuria
Betancuria


Bei Betancuria handelt es sich um eine 758 Einwohner zählende Gemeinde (Stand: 2019) auf der Insel Fuerteventura. Diese ist Teil der Kanarischen Inseln (kurz: Kanaren), welche wiederum zu Spanien gehören und im nordöstlichen Atlantik vor der Küste Afrikas liegen. Auf Fuerteventura ist Betancuria eine von sechs Gemeinden und gilt als der geschichtsträchtigste Ort der Insel.

Gegründet wurde Betancuria bereits im Jahre 1404 durch den französischen Adligen Jean de Béthencourt und dessen Mitstreiter Gadifer de la Salle. Diese hatten den Auftrag die Kanarischen Inseln für die Krone von Kastilien zu erobern. Von dem Namen Béthencourt leitet sich auch die Bezeichnung Betancuria ab. Um es vor Piratenangriffen zu schützen, wurde das Dorf ganz gezielt in den Bergen gegründet. Seit dieser Zeit war die Gemeinde der Hauptort und das Zentrum von Fuerteventura, in dem von 1404 bis 1448 bestehenden Königreich der Kanarischen Inseln von 1404 bis 1425 sogar Hauptstadt dieses Reiches. Heute nimmt jedoch Puerto del Rosario die Position der Hauptstadt der Insel ein.

Eine Hauptattraktion auf einem Ausflug durch Betancuria ist die römisch-katholische Kirche Santa Maria de Betancuria aus dem Jahre 1410. Jenes Gotteshaus war von 1424 bis 1431 sogar die Kathedrale des Bistums Fuerteventura. 1593 wurde sie zwar in Folge eines Piratenangriffs schwer beschädigt, jedoch im 17. Jahrhundert wieder aufgebaut. Aus dieser Zeit stammt auch die Form, in welcher sich die Kirche bis heute befindet.

Museum auf Fuerteventura

An Museen bietet die Gemeinde das Museum für Kunst Museo Arto Sacro und das Heimatmuseum Casa Museo de Betancuria. Vor letzterem kann man eine aus der Schlacht von Tuineje erbeutete Kanone besichtigen. Dieses Artefakt stellt wieder eine Verbindung zur mit der Piraterie eng verwobenen Geschichte Fuerteventuras her, da die Schlacht von Tuineje zwischen Spaniern und englischen Piraten ausgefochten wurde.

Am Nordausgang des Dorfes befindet sich das ehemalige Franziskanerkloster Convento de Buenaventura aus dem Jahre 1419. Von dort aus wurde Fuerteventura nach der Eroberung durch die Europäer christianisiert. Im Jahre 1835 löste man das Kloster auf. Heute sind lediglich noch Ruinen übrig geblieben.

Ausflugsziele und Tagestouren

Wer einmal eine Tagestour in den Ortsteil Vega de Río Palmas macht, wird auch nicht umhin kommen die Wallfahrtskirche Iglesia de Nuestra Señora de la Peña zu besuchen. Diese wurde 1666 erbaut. Im Hauptaltar der Kirche befindet sich eine Alabasterfigur, welche die Felsjungfrau (Nuestra Señora de la Peña) darstellt. Jene ist seit dem Jahre 1675 die Schutzpatronin von Fuerteventura.
Südwestlich von Vega de Río Palmas erstreckt sich der Barranco de las Peñitas. Dies ist ein Tal, in welchem Kanarische Weiden, Palmen und Tamarisken vorkommen. Innerhalb des oasenartigen Landstrichs wird zum Teil noch Terrassenfeldbau betrieben. Mittels Windrädern pumpt man hierzu Grundwasser in die von Wänden aus Lehm begrenzten Felder. Eine Ursache für die Anwendung dieses Systems besteht darin, dass der Barranco de las Peñitas über größere Mengen Grundwasser verfügt als andere Gebiete auf Fuerteventura.

Die beiden weiteren Ortsteile heißen Valles de Santa Inés und Betancuria. Eine Ausflug zu diesem schönen Tal in der Mitte Fuerteventuras lohnt sich auf jeden Fall.

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