Zwei kanarische Schmutzgeier in Puerto del Rosario gerettet

Zwei kanarische Schmutzgeier in Puerto del Rosario gerettet
Zwei kanarische Schmutzgeier in Puerto del Rosario gerettet

Auf Fuerteventura, in Puerto del Rosario wurden in der vergangenen Woche zwei Exemplare des „Guirre“, dem kanarischen Schmutzgeier (Neophron percnopterus majorensis) gerettet.

Am Dienstag dem 6. April wurde im Bereich des Barranco Rio Cabras ein verletzter Guirre gefunden. Dank der Mitteilung eines aufmerksamen Bürgers aus Puerto del Rosario, konnten die Beamten der Umweltabteilung der Inselregierung von Fuerteventura das Tier aufspüren und einfangen. Bei der medizinischen Untersuchung wurde eine Oberschenkelfraktur des unter Naturschutz stehenden Greifvogel festgestellt.

Zudem wurde vor kurzem ein weiteres Exemplar des kanarischen Schmutzgeiers von Beamten der Umweltbehörde aufgefunden. Das Tier wurde ebenfalls in Puerto del Rosario, in der Gegend von Rosa de la Monja mit Symptomen der Dehydrierung gefunden, auch hier führte ein Hinweis aus der Bevölkerung zur Rettung des Greifvogels.

Beide Tiere werden zu Zeit tierärztlich versorgt, zudem wurde eine Untersuchung zur Ermittlung der Ursachen der Erkrankung der beiden Tiere eingeleitet.

Die Leiterin der Abteilung für Nachhaltigkeit, Lola García bedankte sich für die Hinweise der Einwohner, die zur Rettung der beiden Tiere geführt haben und teilt mit, dass es im Fall des Auffinden von verletzten Wildtieren wichtig sei, die Umweltbehörde zu informieren damit die Beamten sich der verletzten Tiere annehmen können. Hinweise zum Standort verletzter Wildtiere können über den kanarischen Notfalldienst unter der Telefonnummer 112 abgegeben werden. Die Mitarbeiter des kanarischen Notfalldienst nehmen Anrufe in vielen Sprachen entgegen und leiten alle weiteren Maßnahmen ein, so dass es für Einwohner und Touristen möglich ist in einem solchen Fall Hilfe anzufordern.

Rettung eines verletzten Guirre in Puerto del Rosario – Bildquelle: Cabildo de Fuerteventura

Lebensraum der unter Naturschutz stehenden Tiere respektieren

García erinnert daran, dass sich die meisten Vögel auf Fuerteventura zur Zeit in der Brutzeit befinden, und appelliert an die Einwohner und Besucher der Insel besonders in Naturschutzgebieten die vorgegebenen Wege zu benutzen um die Vögel nicht an ihren Nistplätzen zu stören und diese zu schützen. Im Falle des Auffinden eines Vogelbabys ist es wichtig, dieses an dem Ort zu lassen wo es ist und es nicht anzufassen, auch wenn dieses verlassen und hilflos erscheint, sind die Eltern in aller Regel in seiner Nähe, so die Stadträtin.

Der Kanarische Schmutzgeier – Der Guirre

Der Guirre ist eine kanarische Unterart des Schmutzgeiers welcher seit Jahren unter Schutz stehen, da es sich um eine bedrohte Tierart handelt. Bis vor ein paar Jahrzehnten war der Greifvogel noch auf allen Inseln des kanarischen Archipels beheimatet, heutzutage ist dieser nur noch auf Fuerteventura und Lanzarote anzutreffen.

Eine der häufigsten unnatürlichen Todesursachen der Schmutzgeier sind Stromschläge. Der Greifvogel sitzt gerne am höchsten Punkt eines Areals. Beim Anflug oder dem Rasten auf Stromleitungen kommt es immer wieder zu tödlichen Unfällen, da die Tiere auf Grund ihrer großen Flügelspannweite mit mehreren Stromleitungen in Berührung kommen. Aus diesem Grund wurden im Rahmen eines EU Schutzprojekts nachträglich Überlandstromleitungen isoliert und mit reflektierenden „Fähnchen“ versehen um diese für Vögel sichtbar zu machen. Ein weitere unnatürliche Todesursache der Tiere sind Giftköder, welche trotz verbot ausgelegt und von den aasfressenden Tieren entweder direkt oder über ihre Nahrung aufgenommen werden.

Die Schutzmaßnahmen der Inselregierung und von verschiedenen Tierschutzorganisationen tragen dazu bei, dass der Bestand des kanarischen Schmutzgeiers auf Fuerteventura und Lanzarote in den letzen Jahren stetig steigt.

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