Rippströmung auf Fuerteventura – die unterschätzte Gefahr

Ripp Strömung auf Fuerteventura - die unterschätzte Gefahr
Ripp Strömung auf Fuerteventura - die unterschätzte Gefahr

Die kilometerlangen Sandstrände im Süden von Fuerteventura laden zum Sonnenbaden und Strandspazieren ein. Es tummeln sich unzählige Wassersportler auf dem Wasser und an den Ständen, im seichten Wasser planschen kleine Kinder. Alles wirkt harmlos und idyllisch. Doch kommt es auf Fuerteventura immer wieder zu Badeunfällen, die oft tödlich enden.

Oft sind die Badeunfälle auf Missachtung der Baderegeln oder überschätzen der eigenen Fähigkeiten zurückzuführen. Viele Unfälle kommen an den unbewachten Strandabschnitten der rauen Nord- und Westküste vor. Doch auch an den beliebten, vermeintlich ruhigen Küsten der Südseite Fuerteventuras, am Playa de Sotavento oder Playa de Jandia können jederzeit Brandungsrückströmungen, kurz Rippströmungen, auftreten. Wer in so eine Ripp Strömung gerät, wird mit großer Geschwindigkeit auf das offene Meer raus gezogen.

Was ist eine Rippströmung?

Vor Sandstränden bilden sich häufig Sandbänke und eben diese verhindern das gleichmäßige abfließen des Wassers zurück ins Meer. Das abfließende Wasser trifft also auf eine Sandbank und sucht sich eine Schwachstelle für seinen Weg zurück ins offene Meer. Es drückt eine Lücke in die Sandbank und durch diesen Engpass fließt nun geballt eine große Menge Wasser Richtung Meer.
Eine Rippströmung ist eine, durch einen Engpass hervorgerufene große Menge zurückströmendes Wasser.

Wann treten Rippströmungen auf?

Bei Windstille oder ruhigem Wasser, kann keine Rückströmung entstehen. Bei auflandigem Wind, also Wind, der das Wasser zum Strand treibt, besonders wenn dieser kräftig ist und die Wellen Schaumkronen bilden, besteht ein hohes Risiko.

Welche Auswirkungen haben Rippströmungen?

Da es sich bei der Rippströmung um einen, sich schnell ablandig bewegenden Rückfluss handelt, wird die Rippströmung einen Schwimmer mit hoher Geschwindigkeit auf das offene Meer ziehen. Wichtig zu wissen ist, die Rippströmung ist kein Sog, der Schwimmer unter Wasser zieht. Es handelt sich um eine Strömung ins Meer, die einen unter Umständen mehrere Hundert Meter auf das offene Meer treibt. Die Strömung ist oft nur wenige Meter breit und hält an, bis der Engpass, also die Sandbank, überwunden ist. Und darin liegt auch der Ausweg.

Was tun, wenn ich in eine Rippströmung gerate?

Wenn ein Schwimmer in eine Rippströmung gerät, ist das oberste Gebot Ruhe bewahren, auf sich aufmerksam machen und nicht gegen die Strömung anschwimmen. Die Rückströmung ist so stark, dass selbst erfahrene Schwimmer nach kürzester Zeit entkräftet sind und das birgt die größte Gefahr. Es gibt zwei Möglichkeiten, einer Rippströmung zu entkommen. Da die Strömung oft sehr schmal ist, sollte der Schwimmer versuchen, seitwärts aus der Strömung zu schwimmen. Wenn das nicht gelingt, sollte sich der Schwimmer mit der Strömung treiben lassen um Kräfte zu sparen und auf sich aufmerksam machen. Wenn das Hindernis überwunden ist, wird die Strömung von alleine schwächer und der Schwimmer kann seitwärts Richtung Land schwimmen.

Hier die wichtigsten Verhaltensregeln im Überblick:

1) Ruhe bewahren und auf sich aufmerksam machen
2) nicht gegen die Strömung an schwimmen
3) seitwärts aus der Strömung schwimmen
4) mit der Strömung treiben lassen, bis sich diese auflöst und dann seitwärts in Richtung Land schwimmen

Was tun, wenn ich jemanden sehe, der in eine Strömung geraten ist?

Auf keinen Fall selber ins Wasser eilen. Rufen Sie sofort Hilfe, informieren Sie die Rettungsschwimmer vor Ort oder rufen Sie den kanarischen Rettungsdienst unter der Telefonnummer 112 an. Eventuell befindet sich eine Surfschule in Ihrer Nähe, auch hier können Sie um Hilfe bitte, da Surfschulen oft einen Jetsky vor Ort haben und für solche Fälle ausgebildet sind. Behalten Sie den Schwimmer im Auge bis Hilfe eintrifft.

Hier die wichtigsten Verhaltensregeln im Überblick:

1) nicht selber ins Wasser gehen
2) Hilfe holen z.B. Rettungsschwimmer informieren und /oder kanarischen Rettungsdienst unter 112 anrufen
3) den Schwimmer im Auge behalten und warten, bis Rettungskräfte vor Ort sind

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