Am 26.08.2020 wurde mit über 290 Fällen ein neuer Höchststand an Corona Neuinfektionen für die Zeit nach dem Lockdown auf den Kanarischen Inseln gemeldet. Der 7 Tage Inzidenzwert stieg damit auf über 78.
Der 7 Tage Inzidenzwert ist ein wichtiger Indikator für die Einstufung als Risikogebiet in Deutschland, die Höchstmarke liegt hier bei 50. Das Auswärtige Amt wies am 26.08.2020, bei seinem Update zu den aktuellen Reisewarnungen darauf hin, dass auch auf den kanarischen Inseln die Infektionszahlen zuletzt stark angestiegen sind und dass die Situation genau beobachtet werde. Eine Einstufung als Risikogebiet ist bei weiter steigenden Zahlen nicht ausgeschlossen.
Einstufung als Risikogebiet durch Deutschland ist ein realistisches Szenario
Auch die Ministerin für Tourismus, Industrie und Handel der Kanarischen Inseln, Yaiza Castilla mahnt „Wenn die kanarische Bevölkerung nicht reagiert, wird es uns schlecht ergehen“. Sie spricht sogar von „sozialem Bankrott“.
Castilla hält eine Reisewarnung aus Deutschland für die Kanarischen Insel für ein durchaus realistisches Szenario, welches katastrophale Auswirkungen hätte. Wir stehen in regelmäßigen Kontakt mit Reiseveranstaltern, Fluggesellschaften und den Botschaften aus Deutschland und Großbritannien, doch letztendlich müssen wir die Infektionszahlen senken, um zu verhindern nicht auf der Liste zu landen.
Hier sind, Castillas Meinung nach, alle Einwohner der Kanarischen Inseln gefragt. Die kanarische Bevölkerung, muss sich dieser Gefahr bewusst werden und entsprechend reagieren, sonst wird es uns schlecht gehen. „Das Virus wächst exponentiell und wir könnten in den nächsten Monaten einen großen sozialen Bankrott erleben“ so die Ministerin.
Die Hoffnung liegt auf der Wintersaison
Dennoch hofft Castilla auf die Wintersaison, die Tourismusbranche bereite schon weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Corona Infektionszahlen vor. Das erklärte Ziel sei es, in diesem Jahr mindestens fünf Millionen Touristen auf den Kanaren zu beherbergen. Auch wenn das klappt, werde das Brutto Inlandsprodukt um etwa 23% sinken.
Wie steht es um den Tourismus auf Fuerteventura?
Auf Fuerteventura sind seit den steigenden Infektionszahlen die internationalen Flüge drastisch zurückgegangen. In den letzten Tagen landen im Schnitt rund 10 Internationale Flieger auf Fuerteventura. Auf Fuerteventura denken einige Hoteliers bereits darüber nach, einige Hotels zu schließen. Im Juni war die Prognose vom Rückgang des Bruttosozialprodukts von 83,134 Millionen Euro, dies wurde nun im August, auf Grund der aktuellen Lage, auf 98,753 Millionen Euro angepasst.
Spaniens Ministerpräsident erteilt autonomen Regionen Erlaubnis um Alarmzustand einzuführen
Aufgrund der regionalen Unterschiede der Corona Neuinfektionen, hat Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánches den autonomen Regionen angeboten, den Ausnahmezustand für einzelne Regionen oder Städte wieder einzuführen um Infektions Hot-Spots unter Kontrolle zu bringen. Da einige, in die Freiheitsrechte eingreifenden Maßnehmen, wie zum Beispiel eine Ausgangssperre, nur in einem Alarmzustand möglich ist.
